Verena Vernunft

Verena Vernunft lebt und arbeitet in einem stetigen Wechsel in der Weltstadt Hamburg und in Italien in dem Dorf Conio. Ich weiß nicht, wie oft ich in den vergangenen etwas mehr als dreißig Jahren über ihre Kunst gesprochen habe. Aber von hier aus, von heute aus gesehen, scheint mir, dass der künstlerische Weg Verena Vernunft weit geführt hat. In den 1980ern bis in die 1990er Jahren war es noch sichtbar eher eine distanzierte Wahrnehmung der Landschaft als Panorama, wenn auch wiedergegeben in Ausschnitten. Was sie sah, wurde mit Augen ausgegraben, das bedeutsame Einzelstück, nicht Detail, ähnlich wie eine Archäologin an einer Grabungsstätte. Dann interessierte sie sich bis in die 2000er expliziter für die Textur von Mauerwerken, die dadurch aber plötzlich Wichtigkeit für das Werk selbst bekamen: Ihre Malerei trank und aß von den Wänden und Mauern. Vernunft gab allmählich die beobachtende Distanz des Chronisten auf zur Welt. Damals habe ich das gar nicht so registriert. Und dass von der Landschaft zu den Mauern es auch ein Schritt auf die Behausung zu ist…

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Verlag Naumann Beck | Verlag für kluge Texte

ISBN 978-3-96197-154-1

Seitenzahl 40

Erscheinungsdatum 01 | 2024

Autor Mathias Beck

Verena Vernunft lebt und arbeitet in einem stetigen Wechsel in der Weltstadt Hamburg und in Italien in dem Dorf Conio. Ich weiß nicht, wie oft ich in den vergangenen etwas mehr als dreißig Jahren über ihre Kunst gesprochen habe. Aber von hier aus, von heute aus gesehen, scheint mir, dass der künstlerische Weg Verena Vernunft weit geführt hat. In den 1980ern bis in die 1990er Jahren war es noch sichtbar eher eine distanzierte Wahrnehmung der Landschaft als Panorama, wenn auch wiedergegeben in Ausschnitten. Was sie sah, wurde mit Augen ausgegraben, das bedeutsame Einzelstück, nicht Detail, ähnlich wie eine Archäologin an einer Grabungsstätte. Dann interessierte sie sich bis in die 2000er expliziter für die Textur von Mauerwerken, die dadurch aber plötzlich Wichtigkeit für das Werk selbst bekamen: Ihre Malerei trank und aß von den Wänden und Mauern. Vernunft gab allmählich die beobachtende Distanz des Chronisten auf zur Welt. Damals habe ich das gar nicht so registriert. Und dass von der Landschaft zu den Mauern es auch ein Schritt auf die Behausung zu ist….

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